Artikel von
November 2013
 
 
Wichtigstes Ziel ist eine klare Diagnose
Nationales Register für Patienten mit nicht-diagnostizierten Erkrankungen könnte wichtige Unterstützung leisten
25.11.2013. Für Patienten mit seltenen Erkrankungen kann
sehr häufig keine präzise Diagnose gestellt werden, nicht zuletzt, weil
Vergleichsdaten fehlen. Um hier Abhilfe zu schaffen, werden in verschiedenen
Ländern seit einiger Zeit Datenbanken oder Register aufgebaut, in denen
klinische und genomische Daten von Patienten mit nicht-diagnostizierten
seltenen Erkrankungen gesammelt werden. In einem internationalen TMF-Workshop,
der vom Sprecherrat der
Forschungsverbünde für Seltene Erkrankungen initiiert worden war, diskutierten
Forscher aus dem In- und Ausland am 21. November 2013 in Berlin, ob ein solches
Register für Patienten mit nicht-diagnostizierten Erkrankungen auch in
Deutschland aufgebaut werden sollte.

 
 
Gemeinsam Mehrwert schaffen für eine Verknüpfung von medizinischer Versorgung und Forschung
EHR4CR-Projekt startet in Berlin Co-Creation-Prozess mit erster Stakeholder-Gruppe
25.11.2013.
Dieser Markt gehorcht nicht den üblichen Prinzipien: Während es auf der einen
Seite viele Patienten gibt, die sich gerne an einer klinischen Studie
beteiligen würden, scheitern Forschungsvorhaben regelmäßig daran, dass nicht
ausreichend geeignete Probanden identifiziert und rekrutiert werden können. Dies
erschwert nicht zuletzt die Entwicklung neuer Medikamente. Das europäische
Projekt “Electronic Health Records for Clinical Research” (EHR4CR) setzt bei
den strukturellen Hürden an, die eine Lösung des Problems bisher verhindert
haben, und bindet die relevanten Nutzergruppen in den Entwicklungsprozess ein.
Im Rahmen der EHR4CR-Jahrestagung, die vom 18. bis 20. November 2013 bei der
TMF in Berlin stattfand, wurden die bisherigen Ergebnisse und weiteren Planungen
des Projektes mit der ersten Stakeholder-Gruppe diskutiert.

 
 
Vielversprechend, aber schwierig umzusetzen
Die Podiumsdiskussion der TMF auf der diesjährigen Medica zeigte Vorteile und Grenzen einer Nutzung von medizinischen Versorgungsdaten für die Forschung
22.11.2013. Die Nutzung von Versorgungsdaten für
Forschungszwecke verspricht viele Vorteile: Sie kann Beobachtungsstudien zur
Wirksamkeit von Medikamenten in der Krebstherapie ermöglichen, man könnte die
Ergebnisse von klinischen Studien auf ihre Relevanz in der Praxis überprüfen
oder die Patientenrekrutierung für klinische Studien verbessern. Um bis zu 50
Prozent ließe sich durch Auswertung von Versorgungsdaten gar der Zeitaufwand
der Pharmaindustrie zur Erstellung von Prüfplänen für klinische Studien
verringern, schätzt Dr. Johann Proeve. Er verantwortet bei Bayer Healthcare das
globale Datenmanagement und beteiligte sich am 21. November 2013 neben Dr. Thomas Ganslandt, Leiter der Stabsstelle für IT-Forschungsinfrastruktur am
Universitätsklinikum Erlangen, Dr. Udo Altmann, Medizininformatiker an der
Universität Gießen, Dr. Rainer Röhrig, forschender Arzt und Medizininformatiker
am Universitätsklinikum Gießen sowie Jürgen Scheller, Rechtsanwalt und
Datenschutzexperte aus Bad Homburg, an einer Podiumsdiskussion der TMF im Rahmen
der Medica.

 
 
„Wir wollen die Versorgungsforschung in der Akutmedizin verbessern“
Dr. Rainer Röhrig im Interview über das im November 2013 gestartete BMBF-Verbundforschungsprojekt zum Aufbau eines Nationalen Notaufnahmeregisters.
November 2013.
Anhand von Daten aus der Notfallmedizin werden Gefahren für die
öffentliche Gesundheit, wie etwa der Ausbruch von ansteckenden
Infektionskrankheiten, sehr frühzeitig erkennbar. Dennoch stehen diese Daten bislang
auf Bundes- und Landesebene weder in ausreichendem Umfang noch in ausreichender
Qualität zur Verfügung. Wissenschaftliche Untersuchungen im Rahmen der
Versorgungsforschung sind deshalb aktuell kaum möglich. Mit dem Aufbau eines
Notaufnahmeregisters im Rahmen des Verbundforschungsprojekts „Aktionsbündnis
für Informations- und Kommunikationstechnologie in Intensiv- und Notfallmedizin“
(AKTIN) soll sich das ändern. Dr. med. Rainer Röhrig (Universitätsklinikum
Gießen) ist neben Prof. Dr. Felix Walcher (Goethe Universität Frankfurt a.M.)
Hauptantragsteller des Projekts, an dem auch die TMF beteiligt ist. Im
Interview erläutert er die Projektziele und das Konzept für die IT-Infrastruktur, die eine gesetzeskonforme
Versorgungsforschung anhand der notfallmedizinischen Daten gewährleisten soll.

 
 
„Jugendliche reden auf Facebook nicht über Krankheit“
Gesundheitsforschung hat viele Zielgruppen – das Format ist entscheidend
15.11.2013. Das Thema Gesundheit
betrifft fast jeden, Botschaften aus der Gesundheitsforschung sind für
verschiedenste Gruppen interessant – oder sollten es sein. Wissen über die
eigene Erkrankung, die besten Therapieoptionen oder gesundheitsförderndes
Verhalten haben direkten Einfluss auf die gesundheitliche Entwicklung von
Menschen. In einer Session im Rahmen des diesjährigen
Forums Wissenschaftskommunikation am 13. November 2013 in Karlsruhe wurde deutlich,
wie wichtig es ist, die Präferenzen der jeweiligen Zielgruppe zu kennen und auf
dieser Basis geeignete Kommunikationsformate zu entwickeln. Die Session war von
der
TMF-Arbeitsgruppe Wissenschaftskommunikation initiiert und unter
der Leitung von Dr. Silke Argo (
NGFN) konzipiert und organisiert worden.

 
 
Nutzung von Versorgungsdaten für die Forschung – Vorteile und Grenzen
Podiumsdiskussion der TMF beim „Medica Health IT Forum 2013“ bringt akademische Forschung, Medizininformatik, Datenschutzexperten und Pharmaindustrie an einen Tisch.
05.11.2013. Die
Nutzung von Versorgungsdaten für die Forschung könnte die Entwicklung neuer Medikamente
und Diagnoseverfahren beschleunigen. Industrie und Forschungsinstitutionen
investieren deshalb aktuell viel Zeit und Geld, um klinische Patientendaten für
die medizinische Forschung zusammenzutragen und nutzbar zu machen. Noch stehen
dem jedoch vielfältige informationstechnische und rechtliche Hürden im Wege. Eine
von TMF-Geschäftsführer Sebastian C. Semler moderierte Podiumsdiskussion, die am
21. November im Rahmen der diesjährigen Medica stattfindet, will vor diesem
Hintergrund ausleuchten, wo eine Nutzung von Versorgungsdaten für die Forschung
sinnvoll ist und wo sie an ihre Grenzen stößt.