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März 2015
 
 
Verbundforschung benötigt einen höheren Grad an Professionalität, Management und Organisation
TMF-Jahreskongress in Hannover sorgte für Austausch und Diskussion über Disziplinen, Standorte und methodische Hintergründe hinweg
02.04.2015. Verbundforschungsvorhaben
in der Medizin benötigen einen höheren Grad an Professionalität, Management und
Organisation als dies bei Einzelprojekten der Fall ist. Die Projekte
bearbeiteten in der Regel komplexere Fragestellungen, müssten eine kritische
Größe erreichen und benötigten Kohärenz und gelungene Teambildung zwischen den
Partnern. Dies betonte Dr. Joachim Klein als Vertreter des Bundesministeriums für
Bildung und Forschung in seinem Grußwort zur Eröffnung des TMF-Jahreskongresses
am 25. März 2015 in Hannover. Das Schwerpunktthema „Verbundforschung im
föderalen Deutschland“ sei deshalb für Forschungsförderer besonders spannend.
Prof. Dr. Lothar Kreienbrock von der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover
(TiHo) als gastgebende Einrichtung leitete den Kongress.

 
 
TMF veröffentlicht zweiten Report zur Forschungs-IT in der Medizin
Hilfestellung für patientenorientierte Forschung – neue Themen: Sekundärdatennutzung und Omics-Technologien
26.03.2015. Das IT-Reviewing-Board der TMF, dem
führende Experten für Forschungs-IT in der Medizin angehören, hat heute seinen aktuellen
Bericht vorgelegt. Die Experten empfehlen unter anderem die Transparenz über
bestehende Systeme und Datenbestände zu erhöhen, die Nutzung von Standards zu
verbessern und den Erfahrungsaustausch sowie die Abstimmung von IT-Konzepten
zwischen den verschiedenen Einrichtungen, die patientenorientierte Forschung
betreiben, weiter zu fördern. „Mit dem diesjährigen Bericht blicken wir jetzt
auch auf die Translation unter Nutzung der Datenquellen aus der Versorgung und
aus der Molekularbiologie“, sagt Professor Dr. Ulrich Sax (Universitätsmedizin
Göttingen), der Sprecher der TMF-Arbeitsgruppe IT und Qualitätsmanagement (AG
IT-QM) ist. „Damit leisten wir nicht zuletzt einen wichtigen Beitrag für die
Verzahnung von Forschung und Versorgung, die für den medizinischen Fortschritt
immer bedeutsamer wird“.

 
 
„Wir können dies alles sehr gut nutzen“
TiHo Hannover ist Gastgeber für TMF-Jahreskongress – Veterinärmediziner können auf Infrastrukturlösungen aus der Humanmedizin aufbauen
25.03.2015.
Räumliche Nähe ist wichtig, aber nicht ausreichend, wenn Translation und
Kooperation in der medizinischen Forschung gelingen sollen. So sind auch Regeln
für eine strukturierte Zusammenarbeit sowie Mediatoren für die Kommunikation
zwischen den Disziplinen erforderlich, um kooperative Forschung zu befördern. „Der
Großraum Hannover ist mit zahlreichen Institutionen, die ihre jeweils eigene Ausrichtung
haben, ein starkes Zentrum der infektionsmedizinischen Forschung in Deutschland.
Die tiermedizinische Forschung leistet für die Infektionsmedizin im Sinne des
One-Health-Gedankens einen unverzichtbaren Beitrag. Zunehmend sind wir heute gefordert
miteinander zu kooperieren und unsere Forschung enger zu verzahnen. Wir freuen
uns deshalb sehr, dass wir in diesem Jahr den Jahreskongress der TMF an unserem
Standort zu Gast haben. Die TMF bietet genau solche Unterstützung: Sie hilft
Brücken für die Kommunikation zwischen den Disziplinen zu bauen und stellt Erfahrungen
und Lösungen bereit, auf denen wir unsere Zusammenarbeit aufbauen können.“ Mit
diesen Worten eröffnete TiHo-Präsident Dr. Dr. h. c. mult. Gerhard Greif den 7.
TMF-Jahreskongress in Hannover, an dem heute und morgen etwa 200 Forscher aus
unterschiedlichen Disziplinen teilnehmen.

 
 
TMF und IHE Deutschland nutzen Synergieeffekte für die Standardisierung der medizinischen Forschung
Vereinssitz von IHE Deutschland ist jetzt bei der TMF in Berlin angesiedelt
23.03.2015. Der sich für die internationale Standardisierung einsetzende IHE Deutschland e.V. verlegt seinen Sitz offiziell in die Geschäftsstelle der TMF – Technologie- und Methodenplattform für die vernetzte medizinische Forschung e.V. und erweitert die Geschäftsführung. Die im vergangenen Jahr initiierte Kooperation zwischen dem TMF e.V. und dem IHE Deutschland e.V. wird sich weiter fortsetzen. Nach dem Beschluss der letzten Mitgliederversammlung wird IHE seinen Vereinssitz offiziell nach Berlin verlagern in die Geschäftsstelle der TMF. Gleichzeitig bekommt die IHE-Geschäftsführung Verstärkung: Der bisherige Geschäftsführer Andreas Kassner, bvitg Service GmbH, wird die Geschäfte zukünftig zusammen mit Sebastian Claudius Semler, TMF e.V., führen. Dabei verantwortet Sebastian C. Semler die politische Außenvertretung und die Forschungsthemen und Andreas Kassner den Bereich der Versorgung und die Öffentlichkeitsarbeit. Ziel der engen Zusammenarbeit sei es vor allem, IHE in der Forschung weiter zu etablieren, betonte Semler.

 
 
Datenschutz in der medizinischen Forschung: Bietet das Konzept der Anonymisierung langfristig Schutz?
TMF-Workshop in Berlin brachte Experten zu Erfahrungsaustausch und Diskussion vorhandener Methoden und Instrumente zusammen
20.03.2015.
Über das Konzept der Anonymisierung als Mittel des Datenschutzes in der
biomedizinischen Forschung diskutierten gestern in Berlin Methodiker,
Wissenschaftler und Software-Entwickler. Der Zugang zu Daten aus verschiedenen
Systemen in Forschung und Versorgung und ihre Zusammenführung wird für die
biomedizinische Forschung immer wichtiger. Dabei muss eine Reidentifizierung
von Patienten und Probanden in solchen Forschungskontexten sicher ausgeschlossen
werden können. „Ziel des Erfahrungsaustauschs ist es, die vorhandenen Methoden
und Instrumente zur Anonymisierung zu diskutieren und potenzielle Grenzen
aufzuzeigen“, sagte Sebastian C. Semler, Geschäftsführer der TMF. „Wir müssen zudem
diskutieren, welche organisatorischen Regelungen alternativ getroffen werden
können, um die Möglichkeit einer Reidentifizierung von Patienten und Probanden
sicher auszuschließen. Möglicherweise müssen auch für dieses Ziel die
Datensätze – obwohl sie anonymisiert sind – von einer öffentlichen Nutzung
ausgeschlossen werden.“

 
 
"Standardisierungsarbeit muss gestärkt werden"
Interview mit Sebastian C. Semler zum E-Health-Gesetzentwurf
März 2015. "Unser Ziel ist die sektorenübergreifende Stärkung der
Interoperabilität" betonte Sebastian C. Semler im Interview zum
geplanten e-Health-Gesetzentwurf. Gemeinsam mit weiteren Organisationen aus
medizinischer Forschung und Versorgung sowie von Anwendern und Industrie hatte
die TMF eine Stellungnahme im Februar veröffentlicht.