Kompetenznetze in der Medizin erfolgreich evaluiert
Vernetzte Forschung Erfolgsgarant für verbesserte Therapien und Diagnosen - Zentrale Datenbestände auf Basis generischer Konzepte sind übergeordnetes Qualitätsmerkmal
31.01.2013. "Die Eignung des Förderinstruments „Kompetenznetze in der Medizin“ für die Vernetzung in der Gesundheitsforschungsowie die damit verbundene Zielsetzung der verbesserten Translation hat sich in der Evaluation bestätigt." Zu diesem Ergebnis kommt die Dr. Thielbeer Consulting
in ihrer Evaluation, die sie im Auftrag des BMBF im Jahr 2012 durchgeführt hat. Diese Förderung habe einen Kulturwandel in der
horizontalen und vertikalen Zusammenarbeit in Forschung und Versorgung
bewirkt. In der Evaluation wird auch die übergreifende Zusammenarbeit der Netzwerke in der TMF betrachtet. So werden die auf der Grundlage geeigneter IT-Konzepte generierten zentralen Datenbestände als "übergeordnetes Qualitätsmerkmal der Kompetenznetze" hervorgehoben.
Das BMBF hatte seit 1999 insgesamt 21 Kompetenznetze in der Medizin initiiert und gefördert. 16 Netzwerke der ersten drei Fördergenerationen, für die die förderung bereits ausgelaufen ist oder bald ausläuft, wurden in die Evaluation einbezogen. Wie der Projektträger Gesundheitsforschung für das BMBF am 30.01.2013 mitteilte, habe die Evaluation gezeigt, dass mit den Kompetenznetzen in der Medizin die früher
zerstreuten Kapazitäten, Kompetenzen und Infrastrukturen gebündelt und die Zersplitterung der medizinischen Forschungslandschaft überwunden werden können. Daran beteiligt seien Universitäten, (Universitäts-)kliniken, stationäre und ambulante
Versorgungseinrichtungen, Patientenorganisationen und Unternehmen.
Die
Bündelung von Kapazitäten und Kompetenzen ermögliche die Bearbeitung
neuer Themenstellungen, die über die Expertise einzelner Institutionen
hinausgehe. Über multizentrische Ansätze würden zudem ausreichend hohe
Fallzahlen in der Patientenrekrutierung zur Generierung valider Daten
für die klinische und Versorgungsforschung ermöglicht.
Die erhöhte
Sichtbarkeit verbessere die Chancen bei der Antragstellung im
internationalen Kontext, wie zahlreiche Beispiele zeigten. Von den
Kompetenznetzen seien wesentliche Forschungsinfrastrukturen für die
deutsche Gesundheitsforschung (Biomaterialbanken, klinische und
epidemiologische Register) auf- und ausgebaut worden. Dies habe die
standortübergreifende Bearbeitung von Forschungsfragestellungen
ermöglicht. Meist hierauf aufbauend seien mehr als 400 klinische und
epidemiologische Studien durchgeführt und damit die nicht-kommerzielle
klinische Forschung in Deutschland wesentlich voran getrieben worden. Daraus ergebe sich ein hoher Mehrwert für die Patientenversorgung.
- Pressemitteilung des Projektträgers Gesundheitsforschung vom 30.01.2013
- Kurzfassung des Gutachtens der Dr. Thielbeer Consulting [pdf | 1,2 MB]
- Portalseite der Kompetenznetze in der Medizin
- Virtuelle Posterausstellung zu den Highlights aus den Kompetenznetzen anlässlich des 10-jährigen Jubiläums im Juni 2009
2011 hatte das BMBF auch bereits eine Evaluation der Fördermaßnahmen für klinische Studien (Koordinierungszentren für Klinische Studien, klinische Studienzentren) vorgelegt, die vom IGES-Institut durchgeführt worden war. Dabei sei deutlich geworden, dass die
geplanten Förderziele erreicht worden seien. So hätten sich die evaluierten
Einrichtungen bisher als nachhaltig und entwicklungsfähig erwiesen: Alle
untersuchten Einrichtungen existierten weiterhin (teilweise auch ohne
Förderung) und expandierten häufig sogar personell. Auch eine verbesserte Studienkompetenz und -qualität konnten die
IGES-Experten ausmachen.
- Evaluation der KKS
Die Kompetenznetze in der Medizin und die Koordinierungszentren für Klinische Studien (KKS) gehören zu den Gründungsmitgliedern der TMF, die parallel zu diesen Fördermaßnahmen 1999 vom BMBF initiiert und 2003 als eingetragener Verein "ausgegründet" wurde. Die KKS/ZKS arbeiten darüber hinaus auch im KKS-Netzwerk zusammen.