„Wir können dies alles sehr gut nutzen“
TiHo Hannover ist Gastgeber für TMF-Jahreskongress – Veterinärmediziner können auf Infrastrukturlösungen aus der Humanmedizin aufbauen
25.03.2015.
Räumliche Nähe ist wichtig, aber nicht ausreichend, wenn Translation und
Kooperation in der medizinischen Forschung gelingen sollen. So sind auch Regeln
für eine strukturierte Zusammenarbeit sowie Mediatoren für die Kommunikation
zwischen den Disziplinen erforderlich, um kooperative Forschung zu befördern. „Der
Großraum Hannover ist mit zahlreichen Institutionen, die ihre jeweils eigene Ausrichtung
haben, ein starkes Zentrum der infektionsmedizinischen Forschung in Deutschland.
Die tiermedizinische Forschung leistet für die Infektionsmedizin im Sinne des
One-Health-Gedankens einen unverzichtbaren Beitrag. Zunehmend sind wir heute gefordert
miteinander zu kooperieren und unsere Forschung enger zu verzahnen. Wir freuen
uns deshalb sehr, dass wir in diesem Jahr den Jahreskongress der TMF an unserem
Standort zu Gast haben. Die TMF bietet genau solche Unterstützung: Sie hilft
Brücken für die Kommunikation zwischen den Disziplinen zu bauen und stellt Erfahrungen
und Lösungen bereit, auf denen wir unsere Zusammenarbeit aufbauen können.“ Mit
diesen Worten eröffnete TiHo-Präsident Dr. Dr. h. c. mult. Gerhard Greif den 7.
TMF-Jahreskongress in Hannover, an dem heute und morgen etwa 200 Forscher aus
unterschiedlichen Disziplinen teilnehmen.
Die Anforderungen an Standards und Regeln für kooperative
Forschung wie auch mögliche Hürden in der Kommunikation zwischen den
Disziplinen und Standorten sind über die verschiedenen wissenschaftlichen
Bereiche hinweg sehr ähnlich. „Gerade in der Veterinärmedizin können wir die
Konzepte und Lösungen, die in der Humanmedizin in den letzten 15 Jahren bereits
erarbeitet worden sind, sehr gut verwenden“, betonte Prof. Dr. Lothar
Kreienbrock als lokaler Veranstaltungsleiter. „Ich bin begeistert, dass so
viele Kolleginnen und Kollegen hier aus Hannover heute die Chance nutzen, einen
Einblick in die Themen und Angebote der TMF zu gewinnen!“
Der erste Tag des Kongresses stellt die Herausforderungen
bei medizinischer Verbundforschung im föderalen System in Deutschland in den
Mittelpunkt. Schwerpunkte sind die regulatorischen Anforderungen an
multizentrische klinische Studien, Erfahrungen aus der Abstimmung zwischen
Forschungsvorhaben und Ethikkommissionen sowie Fragen der Zertifizierung und
Akkreditierung von Biobanken.
In seiner Evening-Lecture wird Prof. Dr. Gerd Antes (Deutsches
Cochrane Zentrum Freiburg) zeigen, dass erfolgreiche Forschung ohne Vernetzung,
Transparenz und methodische Qualität heute nicht mehr möglich ist. Insbesondere
muss das Versprechen der translationalen Medizin mit Leben gefüllt werden, den
Transfer von Ergebnissen aus der Grundlagenforschung in die medizinische Praxis
zu befördern. Auch hier ist es notwendig, dass man sich um die Kommunikation
zwischen den Disziplinen bemüht und die Prozesse der Zusammenarbeit aktiv
gestaltet.
Den zweiten Kongresstag wird Prof. Dr. Lothar Wieler
eröffnen, der seit dem 1. März 2015 Präsident des Robert Koch-Instituts ist.
Schon die Besetzung dieses Amtes mit einem Tiermediziner zeigt deutlich, welche
Bedeutung dem Zusammenspiel von Human- und Veterinärmedizin in der heutigen
Welt zukommt. Der Kongress endet mit einem Schwerpunkt zum Thema
Herausforderungen und Lösungsansätze für den Datenaustausch zwischen
Forschungseinrichtungen – ein Problem, das die Human- wie die Veterinärmedizin,
die Grundlagen- wie die patientenorientierte Forschung gleichermaßen betrifft.
- Pressemitteilung zum Download [PDF | 36 kB]
Weitere Informationen:
- TMF-Jahreskongress 2015 | 24.-25. März 2015 | Hannover
- www.tiho-hannover.de
Kontakt:
Antje Schütt
Kommunikation & Mitgliederbetreuung
Tel.: 030 - 2200 247-31
bzw. 24.-26.03. mobil unter 0173 6141663
E-Mail