TMF veröffentlicht zweiten Report zur Forschungs-IT in der Medizin
Hilfestellung für patientenorientierte Forschung – neue Themen: Sekundärdatennutzung und Omics-Technologien
26.03.2015. Das IT-Reviewing-Board der TMF, dem
führende Experten für Forschungs-IT in der Medizin angehören, hat heute seinen aktuellen
Bericht vorgelegt. Die Experten empfehlen unter anderem die Transparenz über
bestehende Systeme und Datenbestände zu erhöhen, die Nutzung von Standards zu
verbessern und den Erfahrungsaustausch sowie die Abstimmung von IT-Konzepten
zwischen den verschiedenen Einrichtungen, die patientenorientierte Forschung
betreiben, weiter zu fördern. „Mit dem diesjährigen Bericht blicken wir jetzt
auch auf die Translation unter Nutzung der Datenquellen aus der Versorgung und
aus der Molekularbiologie“, sagt Professor Dr. Ulrich Sax (Universitätsmedizin
Göttingen), der Sprecher der TMF-Arbeitsgruppe IT und Qualitätsmanagement (AG
IT-QM) ist. „Damit leisten wir nicht zuletzt einen wichtigen Beitrag für die
Verzahnung von Forschung und Versorgung, die für den medizinischen Fortschritt
immer bedeutsamer wird“.
Seit
2013 veröffentlicht die TMF eine kontinuierliche Bestands- und Bedarfsanalyse
zu den IT-Infrastrukturen in der patientenorientierten medizinischen Forschung,
die im IT-Reviewing-Board und in der AG IT-QM breit abgestimmt werden. Dabei
werden insbesondere auch Lücken identifiziert, und es wird aufgezeigt, wo
dringender Handlungsbedarf für die Förderung von Forschungsinfrastrukturen
besteht.
Eine Planungshilfe für Universitätskliniken und
forschungsnahe Krankenhäuser
Der Bericht gibt insbesondere großen
Universitätskliniken, aber auch andern forschungsnahen Krankenhäusern ein
Nachschlagewerk für ihre IT-Planung an die Hand. Es vermittelt aktuelle
Best-Practice-Beispiele für den IT-Infrastrukturaufbau in verschiedenen
Forschungsprojekten und gibt Hinweise auf Tools, die sich in der Anwendung
bereits bewährt haben.
Der
erste Bericht hatte vor allem Primärdatenquellen untersucht und gezeigt,
dass bereits zahlreiche IT-Komponenten
für die verschiedenen Anforderungen vorliegen, die nun jedoch in die
IT-Gesamtlösung von Forschungseinrichtungen und -verbünden integriert werden
müssen. Der zweite Bericht lenkt den Blick zusätzlich auf Sekundärdatenquellen
sowie auf die so genannten „Omics“-Daten.
Zentrale kritische Anforderungen für alle Themenfelder
In
dem Bericht kristallisieren sich zentrale Anforderungen heraus, die für eine
Integration und Weiterentwicklung der Forschungs-IT in der Medizin kritisch
sind:
-
Sichtbarkeit und Transparenz über bestehende
Systeme, Ressourcen und Datenbestände in der medizinischen Forschung
- Investitionen in technologische und semantische
Standardisierung von Daten in Klinik und Forschung sowie Aufbau bzw. Einführung
von übergreifenden IT-Lösungen, die solche internationalen Standards
unterstützen, um Interoperabilität innerhalb der Forschungsanwendungen sowie
zwischen Klinik und Forschung zu erreichen
- Erfahrungsaustausch und Abstimmung über den Aufbau
und Betrieb von IT-Infrastrukturen
- Aufbau von Dienstleistungsangeboten für
standardisierte Services unter Koordination durch eine zentrale Stelle
- Klärung neuer rechtlicher und ethischer Fragen, die
mit dem wissenschaftlichen Fortschritt und dem Einsatz neuer Technologien
einhergehen
- Adressierung des Problems
nicht nachhaltiger Finanzierungsmodelle für IT-Infrastrukturen, die in der
Regel im Rahmen von Projektförderungen aufgebaut werden
Publikation:
IT-Reviewing-Board der TMF (Hrsg.):
IT-Infrastrukturen in der patientenorientierten Forschung. Aktueller Stand und
Handlungsbedarf 2014. Berlin, Aka-Verlag, März 2015.
- Download des Berichts [pdf | 4 MB]
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