BMBF richtet medizinische Genomforschung neu aus
Ministerium gibt zur Förderung vorgesehene Verbünde bekannt
27.11.2007. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) richtet die medizinische Genomforschung in Deutschland neu aus. Sie wird stärker als bisher auf die Bekämpfung von Volkskrankheiten konzentriert und in enger Kooperation mit der Industrie durchgeführt. Bundesforschungsministerin Annette Schavan gab dies am gestrigen Montag in Berlin bekannt.
Die Grundlage dazu hat das nationale Humangenomforschungsnetz (NGFN) gelegt, dessen Förderung in diesem Jahr ausläuft. Das neue Programm, für das die zur Förderung vorgesehenen Verbünde nun bekannt gemacht wurden, besteht aus zwei Bereichen:
In dem Bereich "Integrierte Verbünde der medizinischen Genomforschung" werden 25 Forschungsverbünde zunächst für die kommenden drei Jahre mit mehr als 114 Millionen Euro ausgestattet. Diese Verbünde verfolgen das Ziel, mit Methoden der Humangenomforschung und angrenzender Disziplinen ein umfassendes molekulares Verständnis von Krankheitsprozessen zu gewinnen. Die meisten Verbünde werden in der Erforschung von Krebs und neurologischen Krankheiten tätig. Es wird aber auch Verbünde zu Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems und zu entzündlichen und infektiösen Krankheiten geben. Langfristig sollen die Forschungsergebnisse zur Entwicklung neuer Diagnose- und Therapieverfahren für gesundheitspolitisch bedeutsame Krankheiten beitragen.
In dem Bereich "Innovationsallianzen der medizinischen Genomforschung" soll der Transfer wissenschaftlicher Ergebnisse aus der Genomforschung in die klinische und industrielle Anwendung verbessert werden. Hier kooperieren forschende Unternehmen und akademische Einrichtungen, um gemeinsam marktfähige Innovationen zu entwickeln. Für die kommenden drei Jahre fördert das BMBF hierzu mit insgesamt 12 Millionen Euro acht Verbünde, in denen die Industrie maßgeblich an der Steuerung und Umsetzung mitwirkt.
- Pressemitteilung des BMBF vom 26.11.2007
- Übersicht der im Programm zur medizinischen Genomforschung derzeit zur Förderung vorgesehenen Verbünde [PDF]