BMBF fördert Forschungsverbünde zu Muskuloskelettalen Erkrankungen
Bekanntmachung vom 6. Februar 2009 - Einreichung der Anträge bis spätestens 25. Mai 2009
09.02.2009. Im Rahmen der Bekanntmachung sollen interdisziplinäre Forschungsverbünde zu muskuloskelettalen Krankheiten gefördert werden, in denen international wettbewerbsfähige Forschungsansätze aufgegriffen werden, die von der Verbindung grundlagennaher und klinischer Forschung am Patienten besonders profitieren.
Erkrankungen und Verletzungen der Haltungs- und Bewegungsorgane haben weltweit eine enorme gesundheitspolitische und gesellschaftliche Bedeutung. Neben der Bewahrung der kognitiven Fähigkeiten sowie der Gesundheit von Herz-Kreislauf- und Stoffwechselorganen zählt der Erhalt der körperlichen Leistungsfähigkeit und Mobilität bis ins hohe Alter zu den großen medizinischen Herausforderungen. Wichtige muskuloskelettale Krankheitsbilder sind u.a. der Rückenschmerz, Osteoarthrose, Osteoporose und die entzündlich-rheumatischen Erkrankungen.
Die demographische Veränderung in den Industrieländern wird zu einem weiteren deutlichen Anstieg der Betroffenen führen, so dass dringend konzertierte Aktionen notwendig werden, um Grundlagenforschung mit schneller Translation in die klinische Praxis zu fördern, präventive Maßnahmen zu implementieren und Versorgungsprozesse zu optimieren. Die meisten der großen muskuloskelettalen Krankheitsbilder zählen zu den verbliebenen weit verbreiteten Krankheiten, für die nach wie vor unzureichende Kenntnisse über die Pathogenese bestehen und keine Behandlungsoptionen zur Verfügung stehen, die dem Krankheitsverlauf vorbeugen oder ihn gar rückgängig machen könnten. Die gegenwärtigen Behandlungsmöglichkeiten zielen großenteils auf die Symptome. Einige der Therapieverfahren, die heute angewandt werden, haben noch keine wissenschaftliche Fundierung oder rufen aufgrund ihrer breiten Wirkung teilweise schwerwiegende Nebenwirkungen hervor.
Das BMBF hat der großen Bedeutung dieser Krankheitsgruppe im Rahmen des kürzlich abgeschlossenen Roadmap-Prozesses für das Gesundheitsforschungsprogramm mit der Einrichtung einer eigenständigen Arbeitsgruppe zu diesem Bereich Rechnung getragen und greift nun mit der vorliegenden Bekanntmachung einige der Themenvorschläge auf, die von dieser Arbeitsgruppe mit hoher Priorität für die zukünftige Forschung zu muskuloskelettalen Krankheiten versehen wurden.
Es sollen im Rahmen der vorliegenden Bekanntmachung interdisziplinäre Forschungsverbünde zu muskuloskelettalen Krankheiten gefördert werden, in denen international wettbewerbsfähige Forschungsansätze aufgegriffen werden, die von der Verbindung grundlagennaher und klinischer Forschung am Patienten besonders profitieren. Durch die themenbezogene Kombination von grundlagenorientiertem molekular- und zellbiologischem Sachver-stand, einschlägiger klinisch-medizinischer Expertise und Ansätzen der versorgungsnahen Forschung soll das grundlegende Verständnis molekularbiologischer und pathophysiologischer Prozesse bei muskuloskelettalen Krankheiten unter klinischer Ausrichtung erweitert werden und Ansatzpunkte für die Entwicklung innovativer Diagnose- und Therapieverfahren geschaffen werden. Ferner sollen die Verbünde dazu beitragen, die wissenschaftlichen Voraussetzungen für eine Verbesserung der medizinischen Versorgung von muskuloskelettalen Erkrankungen zu schaffen.
- Bekanntmachung des BMBF vom 06.02.2009