Pressemitteilung

Mehr Infor­matik in der Medizin: Wichtiges Auf­bruchs­signal für Forschung und Gesund­heits­ver­sor­gung

Förder­konzept Medizin­informatik des BMBF ist gestartet

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Um Daten aus Krankenversorgung und Forschung besser nutzbar zu machen, hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) kürzlich das Förderkonzept Medizininformatik gestartet. Das neue Förderkonzept soll die medizinische Forschung stärken und die Patientenversorgung verbessern. Dafür stellt das BMBF in den kommenden Jahren 100 Millionen Euro bereit. In einem ersten Schritt sollen an Universitätskliniken und Partnereinrichtungen Daten­integrations­zentren aufgebaut und vernetzt werden. In den Zentren werden die Voraussetzungen geschaffen, um Forschungs- und Versorgungsdaten standortübergreifend zu verknüpfen. Gleichzeitig werden innovative IT-Lösungen für konkrete medizinische Anwendungen entwickelt.

„Das BMBF hat damit eine Entwicklung angestoßen, die uns helfen wird, intelligente Lösungsstrategien zu entwickeln, um die Gesundheitsversorgung durch eine Zusammenarbeit zwischen Medizin und Informatik über den einzelnen Standort hinweg zuverbessern“, so der Präsident des Medizinischen Fakultätentages (MFT) Prof. Dr. Heyo K. Kroemer. Der Vorsitzende des Verbandes der Universitätsklinika Deutschlands (VUD) Prof. Dr. D. Michael Albrecht bezeichnete das Förderprogramm ebenfalls als „wichtiges Aufbruchssignal für Forschung und Gesundheitsversorgung“.

Konsortien erarbeiten die Grundlagen

Seit August 2016 fördert das BMBF in der Konzeptphase Medizininformatik sieben Konsortien. Sie sollen Strategien für die gemeinsame Datennutzung und den Datenaustausch im Konsortium und darüber hinaus entwickeln und konkrete medizinische Anwendungsfälle ausarbeiten. Die Konsortien umfassen jeweils mindestens zwei Universitätskliniken sowie weitere Krankenhäuser, medizinische Forschungseinrichtungen und Industrieunternehmen:

  • ADMIRE (Bonn, Essen, Münster, Köln)
  • DIFUTURE (Augsburg, München, Tübingen)
  • HD4CR (Berlin, Würzburg, Ulm)
  • HiGHmed (Göttingen, Hannover, Heidelberg)
  • MIRACUM (Erlangen, Frankfurt/Main, Freiburg, Gießen, Heidelberg, Mainz, Marburg)
  • share-it! (Dresden, Greifswald, Hamburg, Lübeck, Oldenburg)
  • SMITH (Aachen, Jena, Leipzig)

Kursiv = Konsortialführer

Interoperabilität und Daten­schutz: Nationales Steuerungs­gremium koordiniert Zusammen­arbeit der Konsortien

Neben der gemeinsamen Erarbeitung von Lösungen, beispielsweise zu Datenschutzfragen, ist eine Hauptaufgabe des Nationalen Steuerungsgremiums, die Passfähigkeit von Daten­integrations­zentren und IT-Lösungen zwischen den Konsortien sicherzustellen. Dazu entsendet jedes Konsortium zwei Vertreter in das Nationale Steuerungsgremium (NSG). Die Zusammenarbeit ist in einer Geschäftsordnung geregelt, die jetzt zwischen allen beteiligten Partnern abgestimmt und freigegeben wurde. Damit kann das NSG nun auch offiziell seine Arbeit aufnehmen.

Um die Zusammenarbeit und Abstimmung der Konsortien im Nationalen Steuerungsgremium organisatorisch und fachlich zu unterstützen, wird ein Begleitprojekt gefördert. Dieses wird vom Medizinischen Fakultätentag (MFT), dem Verband der Universitätsklinika Deutschlands e.V. (VUD) und der TMF durchgeführt. „Unser Ziel ist der Aufbau einer Infrastruktur, die trotz der Heterogenität der Konsortien und Standorte den effizienten Datenaustausch auf nationaler Ebene ermöglicht. Alle Beteiligten werden dabei ihre Erfahrungen in der übergreifenden Infra­struktur­entwicklung für die patientenorientierte Forschung einbringen“, sagte Prof. Dr. Michael Krawczak, Vorstandsvorsitzender der TMF.

Gruppenfoto Konsortien Vertreter Nationales Steuerungsgremium 2016

Jedes Konsortium entsendet zwei Vertreter in das Nationale Steuerungsgremium (NSG), das sich am 30. August 2016 zum Kick off-Meeting zusammengefunden hat. V.l.n.r. Prof. Dr. Ingo Autenrieth (Universität Tübingen), Prof. Dr. Oliver Kohlbacher (Universität Tübingen), Prof. Dr. Edgar Schömig (Uniklinik Köln), Dr. Matthias Kölbel (BMBF), Prof. Dr. Christoph Reiners (Universitätsklinik Würzburg), Prof. Dr. Till Acker (Universität Gießen/Marburg), Ralf Heyder (VUD), Prof. Dr. Wolfgang Fleig (Universitätsklinikum Leipzig),Prof. Dr. Markus Löffler (Universität Leipzig),Dr. Frank Wissing (MFT), Prof. Dr. Martin Dugas (Universität Münster), Prof. Dr. Ramin Yahyapour (Universität Göttingen), Prof. Dr. Michael Marschollek (Medizinische Hochschule Hannover), Prof. Dr. Wolfgang Hoffmann (Universität Greifswald), Dr. Katrin Hahlen (PT DLR), Dr. René Eulenfeld (PtJ), Prof. Dr. Karl Max Einhäupl (Charité Berlin), Sebastian C. Semler (TMF), Prof. Dr. Hans-Ulrich Prokosch (Universität Erlangen-Nürnberg) © TMF e.V.

Pressekontakt

Antje Schütt, TMF e.V., Tel.: 030 − 22 00 24 731

 

Über den MFT

Der Medizinische Fakultätentag (MFT) ist der Zusammenschluss der MedizinischenAusbildungs- und Forschungsstätten Deutschlands, die in über 70 verschiedenen Studiengängen für die Ausbildung von rund 93.000 Studierenden der Human- und Zahnmedizin sowie der Gesundheitswissenschaften Sorge tragen.

 

Über den VUD

Der Verband der Universitätsklinika Deutschlands e.V. (VUD) repräsentiert die 33 deutschen Universitätsklinika und ist der Dialogpartner von Politik und Öffentlichkeit zu den Themen der Hochschulmedizin. Die Universitätsklinika sind eine tragende Säule des Gesundheitssystemsund stehen für eine Krankenversorgung auf höchstem Niveau sowie für Spitzenforschungund die Einführung neuer Behandlungsmethoden.

Über die TMF e.V.

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Die TMF ist die Austauschplattform und Dachorganisation für die standortübergreifende medizinische Forschung in Deutschland. In ihrem Fokus stehen infrastrukturelle Fragen. Sie bietet Lösungen und Services zu organisatorischen, rechtlich-ethischen und technologischen Problemen der Gesundheitsforschung.